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Das Waldfreibad Herpine

 

Die große Zeit der Freibäder in Halver

Anwohner der Kölner Straße und der Mühlenstraße gründeten 1930 den Verein „Wassersport Mühlenstraße“. In dem Tal an der Mühlenstraße bei Altemühle bauten sie ein Familienbad mit zwei Teichen und einer Umkleidekabine. Der „Schwimmverein Halver 1931“ baute dann ein Freibad in der Hagener Straße, das später als Heider Teich genannt wurde. Hier hielt bis 1970 auch die Marinekameradschaft ihre Übungen und Wettspiele ab. Neben diesen beiden gab es noch den ebenfalls 1931 ins Leben gerufenen Verein „Wassersport Eichholz“. Der war Betreiber eines Freibades – auch als Strandbad bezeichnet – unterhalb des Eichholz im Bräumcketal.


Kurzer Einblick in die Geschichte des Waldfreibad Herpine

Um das Freibad Herpine zu realisieren wurde eine Bürgerinitiative gegründet. Der Geschäftsführer der Halveraner Ortskrankenkasse, Walter Lemmer, lud schließlich am 19. September 1931 zur Gründungsversammlung des „Strandbadverein Halver“ in das Gasthaus Unter den Linden in der Marktstraße ein. Lemmer wurde Vereinsvorsitzender und die Kaufleute Hans Werland und Gerhard Brandt wurden Schriftführer und Kassierer. Das Gelände für das Freibad wurde dem Verein von der Gemeinde unentgeltlich überlassen. Die Vereinsmitglieder leisteten für die Herstellung des Bades viele freiwillige Arbeitsstunden und erhielten als Gegenleistung dafür die kostenlose Benutzung des Freibades nach dessen Fertigstellung. Viele Helfer leisteten so viele Arbeitsstunden, dass ihnen der freie Eintritt ins Freibad zeitlebens gewährt wurde. Dazu gehörten Adolf Turck, Erich Basilautzki und Hermann Sanker. Letzterer kam sogar auf 1.000 geleistete Arbeitsstunden. Schachtmeister Adolf Bremicker und Hugo Karthaus waren weitere kompetente Helfer. Auch Paul Turck, Karl Büth, Adolf Loewen (später Amtsbaumeister) und der Zahnarzt Dr. Sprenger waren weitere aktive Helfer beim Bau des Freibades. Die Bevölkerung beteiligte sich durch Spenden von Arbeitsgeräten und Arbeitskleidung.

Doch schon im Vorfeld der Gründung begannen die Arbeiten am Gelände. Am 5. September 1931 konnte der erste Spatenstich für das Strandbad erfolgen. Fast zwei Jahre dauerte es bis zur Fertigstellung. Die alten Vereinsunterlagen, die sich im Stadtarchiv befinden, bezeugen, dass 230 Männer rund 32.000 Arbeitsstunden verrichteten um das Strandbad fertig zu stellen. Dabei wurden rund 4.000 Kubikmeter Erde von Hand mit der Schaufel bewegt und der Zement, Kies und Sand mit Kipploren angefahren. Die Einweihungsfeierlichkeiten fanden am 23. Juli 1933 statt. Am 20. Juni 1933 hatte es eine Sitzung des Strandbadvereins gegeben, in der über die Eröffnungsfeierlichkeiten beraten und beschlossen wurde. In dem Protokoll heißt es unter anderem, dass 16 Mann Blasmusik für 80 Reichsmark engagiert werden sollten. Zudem bekäme jeder Bläser zwei Glas Bier aus der Vereinskasse gespendet.

Die Tanzmusik erfolgte über eine Lautsprecheranlage, die vom damaligen Elektrohaus Gebrüder Turck gestellt wurde. Getanzt wurde auf einem Tanzpodest, das die damalige Baufirma und Schreinerei Gebrüder Karthaus errichtet hatten. Die Presse schrieb damals, dass es in der Herpine „wie in einem Ameisenhaufen wimmelte“. Mehr als 2.000 Menschen sollen zur Einweihung in der Herpine gewesen sein. Darunter auch die Kunstschwimmer des Schwimmvereins Neptun aus Lüdenscheid, die mit einem Kunstsprungprogramm auch den Sprungturm einweihten. Kurz zuvor hatte Professor Gundel, der Direktor des Hygieneinstituts Gelsenkirchen, dem Strandbad Herpine eine hervorragende Wasserqualität bescheinigt. Im August 1933 gab es einen Sonderzug der Reichsbahn, der aus Bochum zahlreiche Gäste nach Halver zum Strandbad brachte. An jenem Tag wurden alleine mehr als 1.400 Eintrittskarten an Auswärtige verkauft.

Die Eisenbahn fährt schon lange nicht mehr nach Halver. Aber auf der Strecke von Oberbrügge (als Anschluss zur Volmetalbahn) nach Halver hätte das SchienenTaxi von Friedrich-Wilhelm Kugel und seinen Mitstreitern in einem Pilotprojekt erprobt werden sollen. Ein Haltepunkt hätte dann auch beim Waldfreibad Herpine sein sollen. Doch das SchienenTaxi war leider politisch auf allen Ebenen nicht gewollt. Dies ist ausführlich nachzulesen in dem Buch „Mobilität auf dem Abstellgleis“ von Axel Ertelt.

Im Januar 1939 wurde schließlich der „Strandbadverein Halver“ aufgelöst und die Herpine wurde von der Gemeinde Halver übernommen. Dies war auch die Zeit des Endes der anderen drei Freibäder in Halver. Sie mussten geschlossen werden. Einer der Hauptgründe dafür war, dass sie nicht oder nicht mehr den hygienischen Bestimmungen entsprachen.

 

 

Die Herpine feiert ihren 80. Geburtstag

Eigentlich sollte die große Geburtstagsfeier des Waldfreibads Herpine ja schon im Mai 2013 stattfinden. Doch da spielte das Wetter nicht mit. Und so wurde der Termin kurzerhand auf das Wochenende 17./18. August 2013 verlegt. Offizieller Beginn war am Samstag um 14.00 Uhr. Besonders für die jungen Geburtstagsgäste wurde ein reichhaltiges Programm bis 18.00 Uhr geboten. Neben einer Hüpfburg stand Wasserspielzeug zur Verfügung und Figurenknoten aus Luftballons sowie Kinderschminken sorgten dafür, dass die Kleinen keine Langeweile bekamen.

Eine Halveraner Tauchschule bot „Schnuppertauchen“ an und auch für das leibliche Wohl war gesorgt. Neben Kaffee mit einem Kuchenbuffet mit Kuchen und Waffeln ab 14.00 Uhr gab es ab 15.00 Uhr auch einen Grillstand mit Steaks und Würstchen. Ab 18,00 Uhr war dann das gemütliche Beisammensein mit Bierwagen und Cocktailbar und dem weiter bereitstehenden Grillstand. Das Wetter spielte mit und es war relativ gutes Sommerwetter, so dass am Samstag rund 800 Personen zum feiern kamen.

Am Sonntag begann es wieder mit einem Frühschoppen ab 11.00 Uhr – wieder am Bierwagen, an der Cocktailbar und am Grillstand. Gleichzeitig startete auch wieder das volle Kinderprogramm wie am Tag zuvor und ab 14.00 Uhr gab es wieder Kaffee und Waffeln. Am geöffneten Herpine-Kiosk gab es Pommes und Pizza, die mit dem Herpine-Taler bezahlt werden mussten, den man am Eingang eintauschen konnte. Sonntags kamen mit rund 200 Personen deutlich weniger Gäste. Aber das lag wohl am zweigeteilten Wetter, da es ab der Mittagszeit anfing zu regnen.

Der Eintritt am Geburtstagswochenende war natürlich frei und der Bürgerbus-Verein bot alle 30 Minuten einen Pendelverkehr zwischen ZOB/Sparkasse – Mittelstraße/Rathaus – Karlshöhe – Herpine an.

 

Geburtstagsausstellung im Heimatmuseum

Im Jahr 2013 stand das Halveraner Heimatmuseum ganz im Zeichen der Herpine. Im großen Ausstellungsraum des Museums gab es viele alte Fotos und Original-Dokumente aus 80 Jahren Herpine zu sehen. Anhand dieser Exponate konnte man schön die Entwicklung des Halveraner Waldfreibads erkennen, das weit über die Grenzen Halvers bekannt und beliebt ist. Ein maßstabsgetreues Modell der Herpine rundete die Ausstellung ab. Das Fassungsvermögen des Beckens wurde zu diesem Zeitpunkt mit rund 1.000.000 Litern angegeben.

Im Geburtstagsjahr erschien auch ein Buch über das Waldfreibad Herpine. Dieses hätte ich Ihnen hier gerne näher vorgestellt. Leider hat der Verlag auf meine Anfrage vom 09.12.2014 nicht reagiert.

 

Das Waldfreibad wird grundsaniert

Zwischen der Saison 2013 und 2014 wurde das Waldfreibad, die Herpine, grundsaniert. Bereits im Oktober waren die ersten Arbeiten der Sanierung in vollem Gang. Nach Auskunft von Dietrich Turck, dem Geschäftsführer der Herpine GmbH, waren  rund 500.000 Euro dafür veranschlagt. Eine leistungsstärkere Filteranlage, neue Wasserleitungen und neue Beckenwände sowie die Tieferlegung des Beckens bei den Startblöcken waren dafür geplant.

Die Maßnahmen mit der Filteranlage und den Wasserleitungen waren dringend vorgesehen, damit eine korrekte Wasserzirkulation und gleichmäßige Chlordurchströmung sichergestellt sind, was das Gesundheitsamt in der Vergangenheit bereits mehrfach angemahnt hatte. Statt mit Chlorgranulat und Chlorlauge wie bisher, soll künftig das Wasser mit Chlorgas aufbereitet werden.

Um die Technik zu betreiben wird eine gewisse Menge an Starkstrom benötigt. Dazu wurde eigens ein Trafohäuschen gebaut und mit einem neuen Trafo versehen. Zusätzlich wurden neue Starkstromleitungen verlegt.

Der TÜV hatte zwischenzeitlich das Springen von den Startblöcken untersagt. Diese wurden abgerissen und eine Erneuerung der Wände und besonders die Tieferlegung des Beckens an dieser Stelle waren angesagt. Heute kann wieder vom Beckenrand gesprungen werden. Im März 2014 wurde bereits bei einem Teil der Freifläche ein neuer Rollrasen verlegt und damit auch die Liegewiese vergrößert.

Auch die Sanitäranlagen wurden renoviert. Dazu wurden nicht nur neue Böden verlegt und die Wände neu verfliest, auch die Wasch- und Toilettenbecken wurden genauso erneuert wie das gesamte Rohrleitungssystem. Am Ende jeder Wasserzuleitung befindet sich nun auch eine automatische Sensorarmatur, die das Ablaufen des stehenden Rohrwassers erzwingt, wenn längere Zeit kein Wasserfluss stattgefunden hat. Rund 90.000 Euro kostete die Sanierung der Sanitäranlagen, die zu rund einem Drittel vom Land NRW gefördert wurde. Die Gesamtsanierungskosten beliefen sich am Ende auf eine knappe Million Euro.

 

Saisoneröffnung 2014

Am Sonntag, dem 04. Mai 2014, begann um 10.00 Uhr die erste Saison nach der Millionenrenovierung. Schon im Vorfeld waren die sogenannten Saisonkarten verkauft worden und jede Karte, die bis zum 4. Mai verkauft wurde, nahm automatisch an einer Verlosung teil, dessen Hauptpreis eine Woche Mallorca für zwei Personen vom Reisebüro Kattwinkel war. Die Eröffnungsveranstaltungen gingen bis 17.00 Uhr und der Eintritt ins Freibad dazu war frei. Bis 11.30 Uhr gab es für einen Unkostenbeitrag von 5,00 € pro Person ein Familienfrühstück.

Für das leibliche Wohl tagsüber sorgte der Freundeskreis Herpine mit Kuchen und Waffeln sowie Würstchen vom Grill. Am Herpine-Kiosk gab es zudem auch noch Pizza. Musikalische Highlights waren Auftritte des Kinderchors der Lindenhofschule und des Fanfarencorps Landsknechte Halver. Klettern oder Tauchen und Kajakfahren standen genauso auf dem Programm wie Kinderschminken oder Ausstellungen.

Bei der Mitgliederversammlung am Dienstag, dem 13. Mai 2014, stellte der Freundeskreis Herpine eine neue Möglichkeit für Spenden vor. Diese steht unter dem Motto „Mein Stück Herpine“. Auf einer Spendenwand mit dem Freibadgrundriss kann man eine „Parzelle“ erwerben. Natürlich handelt es sich nicht um ein reales Stück des Freibades, sondern um einen Eintrag an der Spendenwand. Die Kartenparzellen werden ab einem Betrag von 50,00 € verkauft.

 

Barrierefreie Herpine

Das in der ganzen Region beliebte Waldfreibad Herpine ist nach eigenen Angaben und Darstellung in der lokalen Presse (zumindest weitgehend) barrierefrei. Bereits im Jahr 2012 spendete die Sparkasse Lüdenscheid dem Freibad einen sogenannten Hippocampe. Das ist eine Art dreirädriger Spezialrollstuhl, mit der sich auch Behinderte relativ sicher im Wasser bewegen können. Im Jahre 2002 wurde der Hippocampe vom ehemaligen französischen Berufssoldaten Patrice Faucogney erfunden, nachdem dieser 1996 einen Snowboardunfall hatte und seitdem querschnittsgelähmt ist. Der Hippocampe ist während der ganzen Badesaison im Freibad ausleihbar. Wegen der relativ großen Nachfrage empfiehlt sich eine Voranmeldung.

Zwar kommt man relativ barrierefrei ins Freibad hinein, jedoch nicht ins Wasser. Aber das könnte sich bald ändern. Die Beckenwand im südlichen Bereich bei der Rutsche müsste dringend erneuert werden. Bisher wird sie nur jedes Jahr wo nötig geflickt und mit Farbe überpinselt. Bei der Sanierung könnte ein Zugang ins Wasser für Rollstühle geschaffen werden, der natürlich auch dem Hippocampe zu Gute käme. Jedenfalls sehen dafür sowohl die Betreiber GmbH der Herpine, als auch die Stadt Halver gewisse Chancen. Im Februar stellte die Stadt dazu dann einen Antrag auf Fördermittel in Höhe von 600.000 Euro. Schön wäre es, wenn es klappen würde…

Im November 2019 wird es nun konkret. Nach Ende der Badesaison 2020 ist ein barrierefreier Umbau in der Herpine fest geplant. So konnte man es den Informationen zum Freibad im November entnehmen. Zustimmen müssen allerdings noch die politischen Gremien hieß es im November 2019. Mit dem barrierefreien Umbau geschieht gleichzeitig auch die längt überfällige Sanierung. Der Zugang für behinderte Menschen, auch mit Rollstuhl, ins Freibad wird durch den „Investitionspakt Soziale Integration im Quartier NRW 2019“ möglich. Der Zuwendungsbescheid des Regierungspräsidiums Arnsberg datiert von Mitte August 2019. Die Entscheidung im Ausschuss für öffentliche Einrichtungen wird am 12. November fallen. Danach geht es zur Bestätigung im Hauptausschuss und schlussendlich zur Abstimmung am 2. Dezember 2019 im Rat der Stadt Halver.

Es geht um Gesamtkosten von voraussichtlich 650.000 Euro (im Juli 2019 hatte man noch von 768.000 Euro gesprochen, von denen 581.000 Euro Fördermittel netto vom Land und Bund bereits bestätigt waren), von denen 10 % von der Stadt Halver in Eigenanteil aufgebracht werden müssen. Geschaffen werden soll ein barrierefreier Zugang für Menschen mit Behinderung. Dies soll bereits am Haupteingang beginnen und geht bis ins Becken. Ferner soll der noch nicht sanierte Teil des Beckens saniert werden. Um dies zu bewerkstelligen sind umfangreiche Geländemodellierungen vom Parkplatzniveau an notwendig. Wege müssen barrierefrei angelegt werden und Rampen werden notwendig. Der Halveraner Architekt Stefan Czarkowski hat dazu die Pläne erstellt. Insgesamt soll es demnach 930 m² neue Wiesenflächen und 960 m² neue Pflasterflächen geben. 182 Meter Beckenwand werden erneuert und rücken weiter ins Becken hinein. Dadurch verringert sich die Beckenfläche von 5.156 m² auf 4.590 m².

Der Ausschuss für öffentliche Einrichtungen gab nun einstimmig im November 2019 grünes Licht für die Sanierung zum barrierefreien Freibad. Wie geplant sollen nun barrierefreie Wege und Rampen gebaut werden, deren Gefälle 6 % nicht übersteigt und die praktisch vom Eingang bis ins Becken führen. Begonnen werden soll mit der Sanierung und dem Umbau nach der Badesaison 2020. Die Maßnahmen würden im März 2021, noch vor der Badesaison 2021, abgeschlossen sein ist man optimistisch.

Doch der ganze Optimismus war verfrüht und mit dem barrierefreien Umbau wurde es nichts. Hinzu kam auch noch die katastrophale Corona-Saison, die dem Freibad ein Besucher-Tiefrekord bescherte. Doch nun soll es nach dem 2. September, dem Ende der Saison 2022, endlich soweit sein und der Umbau zu einem vollständig barrierefreien Bad soll beginnen.

Auf rund 645.000 Euro waren im Februar 2019 die Kosten berechnet und im August 2019 kam auch der erhoffte Förderbescheid des Landes. Der Bund und das Land NRW sagen zu, 90 Prozent der Kosten zu übernehmen. Der „Investitionspakt Soziale Integration im Quartier NRW 2019“ schießt 580.709 Euro zu. Bis zum Jahresende 2023 muss die Maßnahme abgeschlossen sein. Das ist Bedingung. Deshalb muss der barrierefreie Umbau schnellstens nach der 2022er Saison beginnen. Das anstehende Bauvorhaben schafft einen barrierefreien Zugang für Menschen mit Behinderungen vom Haupteingang bis ins Becken mit barrierefreien Wegen und Rampenflächen. Es wird eine Rampe geben, die vom Beckenrand ins Becken führt und ein direkter Zugang für Menschen mit Behinderung, auch unter Verwendung eines Rollstuhls, ist.

Bei dem Bauvorhaben wird aber auch noch ein zweites Ziel verfolgt: die Sanierung des noch nicht sanierten Bereichs des Beckens. Am Beckenboden wird es ebenfalls ziemlich aufwendig. Schon nach der 2013er Saison hatte es umfangreiche Arbeiten an den Außenwänden und Teilen des Beckenbodens sowie den Treppenanlagen gegeben, die teilweise ersetzt wurden. Man hatte gehofft, den unsaniert verbliebenen Teil des Beckenbereichs durch jährliche kosmetische Ausbesserungen noch einige Jahre erhalten zu können. Doch die umfassende Sanierung der Schäden lässt sich so nicht mehr länger hinausschieben. So geht es jetzt auch um den Abbruch des Beckenbodens vor den Bestandsbeckenwänden und den Abbruch der Bestandsbeckenwände oberhalb der neu geplanten Beckenumlaufhöhe sowie die Herstellung neuer Beckenwände aus Stahlbetonfertigteilen.

Nach Plan sollen 930 mª Wiesenfläche und 960 m² Pflasterfläche neu geschaffen werden. Die neue Beckenwand wird 182 m lang. Für die Umgestaltung müssen 198 m vorhandene Beckenwand abgebrochen werden. Dadurch rückt die Beckenwand nach innen, so dass die gesamte Wasserfläche von ca. 5.200 m² auf nur noch 4.600 m² schrumpft.

 

Kletterwand und Wibit Aqua Track im Schwimmerbecken

Pünktlich zum Sommerbeginn 2014 wurde eine neue Attraktion im Waldfreibad Herpine seiner Bestimmung übergeben: Eine 4 Meter hohe Aquaclimb-Kletterwand. Sie wurde von den Schwimmmeistern Rainer und Philipp Hutt der Öffentlichkeit präsentiert. An der Wand können sich alle interessierten Schwimmer direkt aus dem Wasser heraus versuchen. Eine Seilabsicherung ist nicht notwendig, denn wer abrutscht und herunterfällt, der fällt direkt wieder ins Wasser.

Das Wasserspielgerät Wibit Aqua Track war bereits 2013 eine viel genutzte Attraktion. Allerdings hatte man das Element „Berg“ wieder daraus entfernt, weil jugendlicher Übermut an diesem Element die ganze Insel immer wieder zum Kentern gebracht hatte. Stattdessen wurden nun vom Freundeskreis Herpine zwei neue Elemente gestiftet, die auch durch günstige Rabatte der Firma  Wibit Sports GmbH aus Bocholt gesponsert waren. Es handelte sich dabei um die Module „Oval“ und „Curve“.

 

Endspurt für die Saisoneröffnung 2017

Nachdem 2016 mit 43.445 Besuchern das bisher erfolgreichste Jahr des Waldfreibades war, startete im März 2017 die große Vorbereitung auf die neue Saison. Trotz des zur Saison 2016 anfänglichen Regenwetters stieg nach den heißen Sommertagen, ab etwa Mitte August, die Besucherzahl drastisch an. Und es machte sich bezahlt, dass das Freibad bis zum 18. September 2017 geöffnet blieb, während die meisten anderen Freibäder in Deutschland bereits Ende August geschlossen hatten. Dadurch stieg auch der Bekanntheitsgrad des Halveraner Waldfreibades in der Region deutlich an.

Insgesamt 50 Aktive der Freiwilligen Feuerwehr Halver reinigten am 18. März 2017 die Beckenböden und Ränder des weit über Halvers Stadtgrenzen hinaus bekannten und beliebten Waldfreibad Herpine. Mit acht Strahlrohren waren die Feuerwehrleute aktiv. Vormittags die Jugendfeuerwehr und nachmittags dann die älteren Kollegen. Die Herpine kann jedes Jahr bei der Beckenreinigung auf die Hilfe der Feuerwehr zählen.

Für das Herpine-Team stand in den folgenden Wochen noch die Pflege des Umfeldes an und die Spielgeräte mussten vor Saisonbeginn am 07. Mai 2017 aus Sicherheitsgründen noch vom TÜV geprüft werden.

 

2018: Das bisher absolute Rekordjahr an Besuchern

Das Rekordjahr an Besuchern verzeichnete die Herpine mit 59.466 Besuchern im Jahr 1964. Das konnte sich bis einschließlich der Saison 2017 nicht ändern. Im Jahr 2011 waren es nur magere 13.176 Besucher. 2012 stieg die Besucherzahl bereits wieder auf 25.953 an und ein Jahr später, im Jahr vor der letzten großen Sanierung des Freibades, waren es bereits wieder um die 37.000 Besucher. Allein am Pfingstwochenende 2014 kamen dann 5.164 Besucher (Fr. 216, Sa. 1.292, So. 1.295, Mo. 2.361). Au 43.445 Besucher kam man dann in der Saison 2016.

Aktuell, im Jahr 2018, sind wir in einem neuen Rekordjahr was die Besucherzahlen anbelangt. Bereits am 3. August 2018 war der Besucheransturm mit 65.000 so groß, dass der alte Rekord von 1964 um mehr als 5.000 Besucher übertrumpft wurde. Insgesamt wurden es dann 75.952 Besucher.

 

Das Parkplatzproblem – Ein ernstes Problem

Vor allem bei schönem Wetter an den Wochenenden im Sommer kommen zahlreiche Besucher ins Waldfreibad Herpine. Viele davon fahren mit dem Auto an – auch etliche von außerhalb. Dann wird es jedes Mal wieder deutlich sichtbar: das Parkplatzproblem. Die unbefriedigende Parksituation beschäftigt seit langem nicht nur die Mitglieder des Freundeskreis Herpine und den Freibadbetreiber, die Herpine GmbH, sondern auch die Anlieger des Herpiner Weg, das Ordnungsamt und die Polizei. Sperrzonen und Halte- bzw. Parkverbotsschilder werden rigoros missachtet und so manch ein Wagen steht noch deutlich in die sowieso recht schmale Zufahrtsstraße hinein. Einsatzfahrzeuge, die im Ernstfall Leben retten sollen, werden so behindert oder gar gehindert zum Einsatzort zu gelangen.

Emanuel Holz zitierte Lutz Eicker vom Ordnungsamt der Stadt Halver am 30.05.2017 in seinem Artikel „Wer ohne Auto anreist, badet entspannter“ (Allgemeiner Anzeiger, Lokalteil Halver) wie folgt: „Grundsätzlich ist unsere Erfahrung leider so, dass einige Menschen in Sachen Parken ihr Gehirn ausschalten.“ Das sieht man an Stoßtagen auch immer wieder im Herpiner Weg, der einzigen Zufahrtsstraße zum Waldfreibad. Nicht nur dass die wenigen Parkplätze der Anwohner durch die Badegäste zugeparkt werden, auch der komplette Gehweg vor dem Fabrikgelände der ehemaligen Firma Jung/Boucke wird rücksichtslos und illegal zugeparkt. Dadurch kommt es immer wieder zu dramatischen Situationen, wenn die Fußgänger dann über die Straße gehen müssen und dabei fast von den rasant vorbeifahrenden Autos angefahren werden.

Besonders ärgerlich war während einer Kirmes auch die Wochenblockade des Gehweges durch Kirmesschausteller. Man bedenke, dass dies nicht nur der Weg zum Freibad ist, den auch sehr viele Kinder, Kindergarten- und Schulklassen benutzen, sondern auch viele Leute, die mit ihren im Rollstuhl sitzenden Angehörigen aus dem Pflegeheim der Hausgemeinschaften Waldfrieden hier vorbei müssen. Gehwegparken im Herpiner Weg verstößt eindeutig gegen die Straßenverkehrsordnung, weil es hier nicht ausdrücklich durch ein Verkehrszeichen (Nr. 315) oder eine offiziell angebrachte Parkflächenmarkierung erlaubt wird. Und so kann Gehwegparken ein teures „Vergnügen" (mindestens 30,00 €) werden. Andere Städte und Gemeinden lassen da auch rigoros abschleppen, was zusätzlich ab ca. 200,00 € aufwärts kostet.

Das Ordnungsamt wird vor allem an den Wochenenden, Feiertagen und in der Ferienzeit aktiv. Falschparker im Nahbereich des Freibades (etwa zwischen dem Freibad und der Eisenbahnbrücke im Kreuzungsbereich Herpiner Weg – Howarde – Zum Hälversprung) werden ausgerufen um ihr Fahrzeug ordnungsgemäß umzuparken. Wer auf zweimaliges Aufrufen nicht reagiert, wird dann auch in Halver abgeschleppt – wie das Ordnungsamt verlauten ließ. Das sei aber letztmalig im Jahr 2015 geschehen hieß es im Mai 2017. Hoffen wir, dass es so bleibt.

 

Lösungsansätze zum Parkproblem an der Herpine

Ende Februar / Anfang März 2019 überlegen die Betreiber GmbH der Herpine, die Stadt Halver und die Forstverwaltung, wie man mehr Parkplätze für das Waldfreibad schaffen könnte. Man sei inzwischen dabei entsprechende Flächen zu qualifizieren. Bürgermeister Michael Brosch hält es aber für unwahrscheinlich, dass so viel Platz geschaffen werden kann, dass dieser auch an den hochfrequentierten Wochenendtagen im Sommer reichen wird.

  • Halveraner Bürger können zu Fuß oder mit dem Fahrrad zur Herpine kommen. Dafür plädiert auch die Stadt Halver.
  • Solange das ehemalige Firmengelände Jung/Boucke am Herpiner Weg keiner anderen Verwendung zugeführt wird, solange können die Parkplätze des Firmengeländes von den Herpine-Besuchern mit genutzt werden.
  • Wie Dieter Peukert vom Freundeskreis Herpine bereits 2013 in einem Gespräch mit der Heimatzeitung sagte, hätte man auch schon über eine „Park-and-Ride-Regelung“ in Verbindung mit der Karlshöhe nachgedacht.
  • Auch eine Kooperation, vor allem an den Wochenenden, mit dem Bürgerbus-Verein könnte erfolgen. Etwa so, wie es zum 80. Geburtstag der Herpine gemacht wurde.
  • Auch könnte an Sonn- und Feuertagen ein Pendelverkehr zwischen dem Kulturbahnhof/Einkaufzentrum und der Herpine stattfinden, weil an diesen Tagen die Geschäfte geschlossen und die dortigen Parkflächen frei sind.
  • In letzterem Zusammenhang erscheint auch der bereits im Gespräch gewesene Radweg vom Kulturbahnhof zur Herpine sinnvoll, der aber erst noch errichtet werden müsste. Da rächt es sich nun auch, dass man den ehemaligen Fußweg vom Kulturbahnhof hinauf zur Eisenbahnbrücke geschlossen hat.

 

Literatur und Quellennachweis

Allgemeiner Anzeiger: „Geburtstags-Wochenende“; Allgemeiner Anzeiger, 16.08.2013
Allgemeiner Anzeiger (flo): „Mehr Parkplätze an der Herpine?“; Allgemeiner Anzeiger, 02.03.2019
Baankreis, Wesley: „Anfangsziele sind erreicht“; Allgemeiner Anzeiger, 15.05.2014
Berndt, Sebastian: „Herpine wird für eine halbe Million Euro erneuert“; Allgemeiner Anzeiger, 10.10.2013
Domke, Friederike: „‚Ein tolles Herpine-Jahr’“; Allgemeiner Anzeiger, 21.09.2013
Domke, Friederike: „5164 Gäste in der Herpine“; Allgemeiner Anzeiger, 11.06.2014
Finger, Benny: „‚Hippocampe’ sorgt für Bewegungsfreiheit“; Allgemeiner Anzeiger, 26.02.2014
gör: „Herpine: Trügerische Ruhe“; Allgemeiner Anzeiger, 07.02.2014
Herpine GmbH: „SPRUNGBRETT - Das Magazin für das Waldfreibad Halber“; 5. Ausgabe, April 2014
Hesse, Florian„Barrierefrei in die Herpine?“; Allgemeiner Anzeiger, 23.02.2019
Hesse, Florian: „Herpine: Barrierefrei ins Becken“; Allgemeiner Anzeiger, 07.11.2019
Hesse, Florian (flo): „Grünes Licht für Herpine-Projekt“; Allgemeiner Anzeiger, 14.11.2019

Hesse, Florian: „Herpine: Nach der Badesaison wird umgebaut“www.come-on.de, 26.08.2022

Hesse, Florian: „Die Bagger fahren ins Bad“; Allgemeiner Anzeiger, 26.08.2022

Holz, Emanuel: „Wer ohne Auto anreist, badet entspannter“; Allgemeiner Anzeiger, 30.05.2017
Hoppe, Svenja: „Herpine startet mit buntem Fest in die neue Saison“; Allgemeiner Anzeiger, 05.05.2014
Kammenhuber, Hans-Jürgen: „Herpine: 2000 Besucher auch damals schon“; Allgemeiner Anzeiger, 21.07.2018
Kammenhuber, Hans-Jürgen: „Lebenslang freier Eintritt für harte Arbeit“; Allgemeiner Anzeiger, 18.09.2021
Kammenhuber, Hans-Jürgen: „Lebenslang freier Eintritt für harte Arbeit“; come-on.de, 19.09.2021, www.come-on.de
MS: „Besucherrekord in der Herpine“; Allgemeiner Anzeiger, 15.03.2017
Opfermann, Johannes: „Besucher-Rekord: Bisher 65 000 Herpine-Gäste“www.come.on.de, 07.08.2018
Opfermann, Johannes: „Herpine bekommt barrierefreien Zugang“; Allgemeiner Anzeiger, 18.07.2019
Pfannschmidt, Yvonne (iwo): „Herpine nicht das einzige Freibad“; Hallo Halver, 2013
Ruthmann, Detlef: „Neuer Rollrasen für vergrößerte Liegewiese im Freibad“; Allgemeiner Anzeiger, 14.03.2014
Ruthmann, Detlef: „Kletterwand ist neue Attraktion im Waldfreibad Herpine“; Allgemeiner Anzeiger, 04.06.2014
Salzmann, Monika: „Herpine-Freundeskreis: ‚Wir hatten noch nie so viele Besucher!‘“; www.come-on.de, 06.03.2019
Salzmann, Monika:  „Mit Wasserkraft gegen den Schmutz“; Allgemeiner Anzeiger, 18.03.2019
Schönwies, Laura: „Technischer Fortschritt“; Allgemeiner Anzeiger, 18.03.2014
Weber, Lisa: „‚Feuerwehr reinigt Herpine-Becken’“; Allgemeiner Anzeiger, 21.03.2017
Zacharias, Frank: „Museum gewährt weiter Zeitreise in Herpine-Geschichte“; Allgemeiner Anzeiger, 12.09.2013
 

Diese Seite wurde zuletzt aktualisiert am 02.09.2022 22:32:49 Uhr.


 
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