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Halvers Straßenverkehr

 

Auf dem Bollberg bei Ahe (Nähe Halver-Schwenke) befindet sich eine alte Wallburg. Diese hat, wie Halvers ehemaliger Stadtdirektor und Bürgermeister Hans-Jürgen Kammenhuber in einem Artikel schreibt, Karl der Große „zur Sicherung des Landfriedens und zum Schutz der strategisch wichtigen alten Heerstraße Köln-Dortmund“ (von Wipperfürth kommend über Bollberg nach Breckerfeld) errichten lassen.

Halvers erste „Verkehrsanbindung“ der heutigen Innenstadt war der Kreuzungspunkt zweier alter Heer- und Handelswege beim Oberhof Halvara (um 950). Hier kreuzten sich die Heerwege von Köln nach Soest einerseits und von Hagen nach Siegen andererseits. Die äußerst günstige Lage an diesem Kreuzungspunkt hat auch die verkehrstechnische Erschließung und Entwicklung des Ortes deutlich beeinflusst. So kreuzen sich In Halver auch heute wieder zwei bedeutende Straßen. Die eine ist die B 229, die in Ost-West-Richtung verläuft und im Jahre 1836 fertig gestellt wurde. Die andere ist die L 528. Sie verläuft bereits seit dem Jahre 1794 in Nord-Süd-Richtung.

Durch den wirtschaftlichen Aufschwung der Gründerjahre (1871 bis 1873) musste die Verkehrssituation in Halver dem Bedarf angepasst werden. Hierbei ist vor allem die Hälverstraße zu erwähnen, die in jener Zeit entstand und Halver mit Schalksmühle zur Volmetalbahn verband. Sie geht in Oeckinghausen von der B229 ab. Dort, wo 2021 der Kreisverkehr entstehen soll, von dem aus auch die Zufahrt zur neu geplanten Rettungswache abgeht.

Über die B 229 erreicht man in Richtung Osten die etwa 16 km entfernte Anschlussstelle Lüdenscheid Mitte der Bundesautobahn 45 (A45) in etwa 20 Minuten Fahrzeit. In der Gegenrichtung kommt man über Radevormwald nach Remscheid, wo man einen Autobahnanschluss in Richtung Köln oder Düsseldorf findet. Die von Hagen über Breckerfeld kommende Landesstraße 528 führt in Nord-Süd-Richtung durch Halver nach Kierspe und Meinerzhagen (wo es ebenfalls einen Anschluss an die BAB 45 gibt).

Seit 1930 wurde, so schreibt der ehemalige Hans-Jürgen Kammenhuber in seiner „Stadtgeschichte“ auf der Homepage der Stadt Halver, über den Bau einer Umgehungsstraße diskutiert. Anfang der 1990er Jahre war es dann soweit und die neue Ortsumgehung wurde am 6. September 1994 für den Verkehr freigegeben. Die Umgehungsstraße entlastet den Stadtkern von Halver um ca. 60 % vom Durchgangsverkehr. Heute (Stand 20.09.2018) hat Halver 11 Kilometer Bundesstraßen 22 Kilometer Landesstraßen, 17 Kilometer Kreisstraßen und 250 Kilometer Stadtstraßen.

Während man früher bundesweit Kreisverkehre mied oder vorhandene abbaute und durch Ampelanlagen ersetzte, setzt man heute wieder verstärkt auf den Kreisel. Auch Halver hat inzwischen seine Kreisel: 1. Von-Vincke-Straße am Abzweig zur Umgehungsstraße. 2. Einmündungsbereich Bachstraße/Marktstraße/ Frankfurter Straße. 3. Kreuzungsbereich Bahnhofstraße/Frankfurter Straße. 4. Einmündungsbereich Tannenweg/Oesterberg. Weitere Bereiche waren oder sind im Gespräch.

Das Verhalten im Straßenverkehr lässt auch in Halver einiges zu wünschen übrig. Da fahren Radfahrer unerlaubt über Gehwege und behindern Fußgänger oder Autos parken oder fahren gar über Gehwege (besonders gefährdet in dieser Beziehung ist der Herpiner Weg). Es wäre zu wünschen, dass Polizei und Ordnungsamt hier einmal ein verstärktes Auge draufhalten und aktiv werden.

Über einen Zeitraum von fast 40 Jahren gab es in Halver das von Karl Schäckermann im Jahre 1927 gegründete Fuhrunternehmen Schäckermann. Begonnen hat damals alles mit zwei Pferden und einem zweiachsigen Wagen. Im Laufe der Zeit hatte das Unternehmen viele verschiedene Fahrzeuge, von denen zwei Henschel-Fahrzeuge samt Fahrer von der Wehrmacht eingezogen wurden. Später wurde ein dritter Fahrer, aber ohne Fahrzeug, ebenfalls noch eingezogen. In den 1960er Jahren verschlechterte sich die Rentabilität der Spedition Schäckermann zunehmend. Deshalb wurde die Firma zu Anfang der zweiten Hälfte der 60er Jahre an die Spedition Maraite in Essen verkauft. Hier geht es zu einem umfassenden Bericht der Schäckermann-Firmengeschichte mit vielen schönen Fotos der alten Fahrzeuge.

Der Busverkehr wird überwiegend durch die Märkische Verkehrsgesellschaft (MVG) durchgeführt. Doch die kann schon lange nicht mehr kostendeckend den öffentlichen Personen-Nahverkehr (ÖPNV) durchführen. Und so müssen die Städte und Gemeinden, in denen die MVG den ÖPNV aufrecht erhält kräftig zuschießen. Alleine Halver muss derzeit die MVG jährlich mit ca. einer Millionen Euro (Stand 2016) sanieren.

Ein besonderes Highlight zum ÖPNV ist der Bürgerbus. Betrieben vom 1996 gegründeten Bürgerbusverein hat sich dieser das Ziel gesetzt auch die abgelegenen Regionen im Umkreis von Halver an die bestehende Infrastruktur anzuschließen. Der Betrieb wurde dann im Mai 1997 aufgenommen. Die Fahrerinnen und Fahrer arbeiten ehrenamtlich, getreu nach dem Motto „Bürger fahren für Bürger“. Ohne den Bürgerbus hätten vor allem viele ältere Personen kaum Gelegenheit für Mobilität. Der reguläre ÖPNV der MVG wäre gar nicht in der Lage die Strecken des Bürgerbus mit abzudecken ohne dabei endgültig in die Insolvenz zu fahren. Mehr Informationen sowie die Fahrpläne finden Sie auf www.buergerbushalver.de.

 

Quellen- und Literaturhinweise
 
Brosch, Michael: Persönliches Gespräch mit Axel Ertelt am 03.05.2016
Bürgerbus Halver e.V.: Eigene Homepage; www.buergerbushalver.de, [20.09.2018]
Heimatverein Halver e.V. (Hrsg.): „Historischer Rundgang"; Bell Verlag, Halver o.J.
Kammenhuber, Hans-Jürgen: „Einst stand eine Wallburg auf dem Bollberg"; Lebenswert (Bethanien-Hauszeitung) Nr. 3/2017, März 2017
Kammenhuber, Hans-Jürgen: „Halver und die Gründerjahre“; Allgemeiner Anzeiger, 18.01.2021
Kammenhuber, Hans-Jürgen: „Stadtgeschichte“; Stadt Halver, www.halver.de, [28.08.2018]
powalski.com: Mit der Kodak Retina unterwegs“www.powalski.com [09.06.2016]
Stadt Halver: „Zahlen & Statistik“; www.halver.de, [20.09.2018]
Wikipedia: „Halver“de.wikipedia.org, [19.11.2012]
 

Diese Seite wurde zuletzt aktualisiert am 11.08.2021 11:35:21 Uhr. 

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