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Das Wasserkraftwerk Ohler Hammer

 

Die Geschichte des Ohler Hammers

Der Ohler Hammer wird in Dokumenten erstmals im Jahre 1790 erwähnt. Einst befanden sich hier drei Eisen verarbeitende Hämmer, die bereits mit einer Turbine angetrieben wurden. Nachdem die Anlage stillgelegt wurde, fand auch keinerlei industrielle Nutzung mehr statt.

Die erste Landvermessene technische Aufnahme stammt aus dem Jahr 1827 und wurde von Jochen Berghaus zur Verfügung gestellt. Auch in Kirchenarchiven konnte Roland Pfeiffer Unterlagen finden. So zeigt die Karte von 1827 auch Haus Rahde (damalige Schriftweise), den Rhader Hammer sowie die Mühle und den Gasthof. Die ersten Oberbrügger Häuser sind ebenfalls schon eingezeichnet und natürlich auch die drei Hämmer. Der Bereich hieß damals Ohler Weide. Eingezeichnet war in  der Karte auch eine Chausseelinie, die belegt, dass die heutige B54 bereits damals angedacht war. Und, bereits damals wurde der Flussverlauf der Volme verändert.

Die Bezirksregierung Arnsberg erteilte 1923 das Wasserrecht zur Nutzung des Volmewassers. Dies besteht bis heute und hat nichts von seiner Gültigkeit eingebüßt.

Im Jahr 2000 ging die Anlage in das Eigentum des Landschaftsarchitekten Roland Pfeiffer über. Der baute 2001 die alte Anlage in Eigenleistung ab und schuf so die Voraussetzung für den Einbau einer neuen Anlage.

Im Februar 2002 konnte dann endlich die neue Francis-Turbine in Betrieb gehen. Sie hat eine Leistung von 36 kW bei einem Schluckvermögen von 1,2 Kubikmeter und einer Fallhöhe von 4 Metern. Das reicht für 35 Wohnungen oder Einfamilienhäusern. Der Laufraddurchmesser beträgt 68 Zentimeter. Den störungslosen Lauf der Turbine garantiert ein vollautomatischer Rechen. Damit der hier erzeugte Strom auch nach EEG § 6 mit 12,67 ct/kWh. vergütet werden kann, wurde die Anlage mit einer Fischaufstiegshilfe zur Volme ausgestattet.

 

Sicheres Heimspiel für Forellen am Ohler Hammer

Im August 2007 wurde für rund 5.000 Euro ein kleiner künstlicher Bachlauf angelegt, der eine Fischaufstiegshilfe in die Volme wurde. Der Verlauf besteht sowohl aus schnell fließenden Abläufen wie auch aus muldenförmigen Bereichen, in denen die Fische (überwiegend Forellen und Koppe) sich ausruhen können. Die Wassertiefe beträgt in dem Bachlauf ca. 15 bis 20 Zentimeter. Die Umleitung am Wehr ermöglicht den Fischen nun den Höhenunterschied von rund 1,50 Metern problemlos zu überwinden.

Wenn die Turbine in Betrieb genommen wird, dann lauern die Forellen vor dem Rechen auf Beute. Die „Harke“ im Wasser kann die Tiere nicht verletzen versichert Roland Pfeiffer. Und auch der Zinkenabstand ist mit 20 Millimetern zu klein für große Fische. Die kleinen werden einfach hindurchgewirbelt und bleiben unverletzt, wenn sie die Turbine verlassen.

Die Aktion war ein voller Erfolg und hat sich gelohnt sagte Pfeiffer. Jetzt kann das Wasser zurück fließen in den Obergraben. Früher verlandete hier alles. Den Nachteil haben die Graureiher, bekannt auch als Fischreiher, denn zuviel Wasser behagt ihnen nicht. Dass aber die Wasserqualität heute sehr gut ist, das belegen auch die vielen Kleinstlebewesen, die sich hier im Wasser tummeln.

Der Hauptlauf der Volme schwemmt in einem Jahr etliche Tonnen Laub an. Dies wird im Oberlauf aufgefangen und dann später im Unterlauf wieder zugeführt. So wird die ökologische Aufwertung des Gewässers garantiert.

 

Regelmäßige Öffnung des Wasserkraftwerks

Seit der Inbetriebnahme des Wasserkraftwerks ist der Ohler Hammer unterhalb des Bahnhofs Oberbrügge auch regelmäßig für Besucher geöffnet. So auch beim „3. Autofreien Volmetal“ am 21. Juni 2015. Da hatte Roland Pfeiffer das Wasserkraftwerk geöffnet und sowohl Informationen über die Wasserkraft gegeben, als auch die Historie und Funktion erläutert.

Kontaktadresse für Öffnungszeiten und Besichtigung: Roland Pfeiffer, Am Nocken 24, 58553 Halver, Tel.: 02351-972959.

 

Quellen- und Literaturhinweise

Demel, Paul: „Exkursion zu Wassermühlen und Wasserkraftanlagen im Sauerland“; muehlenverband-rer.de, 02/2009
Dettlaff, Ursula: „Am Ohler Hammer haben Forellen wieder ein sicheres Heim“; derwesten.de, 13.05.2008
Domke, Friederike (fsd): „Draisinenfahrt und offenes Wasserkraftwerk“; Allgemeiner Anzeiger, 18.04.2015
Hesse, Florian: „Kraftwerksbetreiber im Nebenberuf“; Allgemeiner Anzeiger, 25.07.2022
 

  
Diese Seite wurde zuletzt aktualisiert am 03.09.2022 21:44:27 Uhr.
  


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